Baby Lead Weaning

Neugeborene bekommen Muttermilch oder das Fläschchen. Damit sind sie in den ersten Lebensmonaten bestens mit allen benötigten Nährstoffen versorgt. Ab dem 5. Monat folgt allerding die traditionelle Beikosteinführung – oder eine Alternative. Hier kommt das Baby Led Weaning ins Spiel, ein Konzept, bei dem Babys die Entwöhnung von Milch selbst leiten. Wie genau die Methode funktioniert? Und was es dabei zu beachten gibt? Ich versorge dich in diesem Artikel mit allen wichtigen Informationen zum Thema Baby Led Weaning!

Baby Led Weaning – was ist das?

Baby Led Weaning (BLW) ist eine Alternative zur traditionellen Beikosteinführung mit Brei und wurde von der britischen Hebamme Gill Rapley eingeführt. Kerngedanke des Konzeptes ist es, dem Babys selbst zu überlassen, wann es welches Lebensmittel essen möchte.

Übersetzt wird die Methode mit „vom Baby eingeleitete Entwöhnung“, wobei die Entwöhnung auf die Mutter- oder Flaschenmilch bezogen ist. Das Baby steuert also den Übergang von der Milch zur Familienkost selbst und isst am Familientisch mit, was es möchte. Zusätzlich wird das Baby gestillt oder bekommt die Flasche. Eigens für das Baby zubereiteter Brei ist beim BLW nicht zu finden, stattdessen liegt der Fokus auf Eigenständigkeit und dem Interesse des Babys, neue Dinge auszuprobieren und das Verhalten der Großen zu imitieren.

Vorgehen

Während bei der traditionellen Beikosteinführung der Babybrei zuerst fein und dann immer stückiger püriert wird, bekommt das Baby beim Baby Lead Weaning sofort Finger Food zu essen. Die Methode geht davon aus, dass das Baby nur das nimmt, was es braucht und was es auch essen kann. Zudem vertritt Baby Lead Weaning die Annahme, dass das Baby instinktiv auch nur auf die Lebensmittel zugreift, die es verträgt. Es bestimmen also nicht die Eltern was das Kind zu sich nimmt, sondern das Kind entscheidet selbst über seine Ernährung.

Wann sollte ich mit Baby Led Weaning starten?

Wie auch die klassische Beikosteinführung mit Brei wird die Einführung des Baby Led Weanings ab dem 5. Monat empfohlen. Dabei macht auch bei der Wahl des Startpunktes das Baby die Musik: Sobald seine Motorik so weit entwickelt ist, dass es Essen greifen und in den Mund stecken, kauen und schlucken kann, ist es bereit. Außerdem wirst du Interesse bemerken, dass dein Baby mit am Tisch sitzen will und auch nach den festen Lebensmitteln greift.

BLW geeignete Kost

Du fragst dich vielleicht, welche Lebensmittel und Mahlzeiten gut für die Einführung des BLW-Konzeptes geeignet sind? Schließlich kann das Baby mit 6 Monaten natürlich noch keine Pizza oder Schwarzbrot verspeisen. Ich finde Pfannkuchen, wie Apfelpfannkuchen, Waffeln, wie Avocado Waffeln, oder Gemüsepuffer super, die kann man immer aus verschiedenen Lebensmitteln zubereiten und auch ganz viel Gemüse reinschummeln. Meine Baby Led Weaning Rezepte findest du alle auf dem Blog.

Risiken von BLW

Beim BLW kann das Babys selbst entscheiden, was es zu sich nimmt. Das ist toll für die Selbstregulation und fördert ein gesundes Essverhalten – ist aber auch mit Risiken behaftet. Das Baby könnte beispielsweise immer zu den gleichen Lebensmitteln greifen und eher einseitig mit Nährstoffen versorgt werden. Im schlimmsten Fall droht dann eine Unterernährung.

Außerdem stehen auf dem Familientisch oft Speisen, die zu fettig, zu süß, zu scharf oder zu salzig für das Baby sind. Auch Honig und rohe tierische Lebensmittel sind für den kleinen Babymagen nicht geeignet. Zu guter Letzt muss zudem darauf geschaut werden, dass sich das Baby nicht an runden, harten Lebensmitteln verschlucken kann.

Meine Erfahrung mit Baby Led Weaning

Unsere beiden Jungs haben Babybrei immer ganz toll gefunden. Die Beikosteinführung verlief genau nach Plan und sie haben schnell regelmäßig ihre Breischälchen leer gegessen. Der Älteste hat dann ab dem Alter von 12 – 14 Monaten bei uns mitgegessen. Sein Bruder war deutlich schneller und hat bereits mit 10 Monaten dasselbe wie wir verspeist.

Unser kleines Töchterchen wollte den Rekord ihres Bruders brechen und bestand schon seit sie 8,5 Monate alt war auf feste Nahrung. Brei fand sie ziemlich blöd. Wenn wir dann aber Brotwürfelchen oder anderes geeignetes Fingerfood vor sie gelegt haben, begann sie zu strahlen und griff beherzt zu. Daher haben wir uns entschieden, sie ab einem Alter von 9,5 Monaten größtenteils nach dem Baby-Led-Weaning Konzept zu ernähren. Babybrei wurde nur noch ab und zu zwischendurch, unterwegs oder abends angeboten und sie wurde auch weiterhin ab und zu gestillt.

Kombi-Ernährung

Ich möchte an dieser Stelle aber trotzdem gern nochmal betonen, dass ich die traditionelleBeikosteinführung mit Babybrei ab dem Alter von 4-6 Monaten (immer Beikostreife vorausgesetzt) für den besseren Weg halte. Babys können in diesem Alter Fingerfood noch nicht so essen, dass sie die notwendigen Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen. Das schaffen sie frühestens ab dem Alter von 8-10 Monaten.

Eine gesunde Mischung aus Babybrei und Fingerfood ist meiner Meinung nach die beste Lösung. Wichtig ist es, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und darauf zu achten, das es nach dem Essen entspannt und satt ist.

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